Dienstag, 8. Februar 2011

Urlaub vom Urlaub mit der family Teil 1

Hey folks und kia ora,

viel Spaß bei den Geschichten, die ich hier momentan mit meinen Eltern, Astrid und Helmut, erlebe.


Whatuwhiwhi

Nach einer ca. 4 stündigen Fahrt und einem kleinen Zwischenstop in Mangonui kamen wir in Whatuwhiwhi (gesprochen Whatafifi oder auch Fatafifi) bei Andre an der A-Z Diving Basis an.

Whatuwhiwhi ist ein wirklich kleines Nest in der Doubtless Bay weit im Norden des Landes. Hier gab es für uns kaum etwas zu tun, da besonders die ersten 4 der insgesamt 10 Tage, die wir dort verbrachten, von starken permanenten Regen geprägt waren. Dieser Regen war wohl Teil der Ausläufer des Zyklons, der Australien so zu schaffen macht.
Für Astrid und Helmut bestand die Zeit dort zu großen Teilen aus relaxen und für Helmut leider auch oft aus sich langweilen. Ich war jedoch sehr aktiv und machte in der Zeit dort meinen Open Water Diver und auch Astird nutzte die Zeit um 2 kürzere Tauchgänge zur Auffrischung zu absolvieren.

Unten der Diveshop und in der ersten Etage unser Apartment.

Das Schlafzimmer.

Links die Küche, im hinteren Bereich rechts, leider nicht mehr zu sehen, weitere Betten und noch weiter rechts das Bad.

Unsere Bude war wirklich nett und wir hatten mit Andre nen sehr freundlichen Besitzer erwischt, der immer versuchte es uns an nichts fehlen zu lassen. Sein schweizer Freund, der 31-jährige Robin, der für ein paar Wochen zu Besuch war und gleichzeitig auch nen bissel beim Tauchgeschäft half, beehrte uns auch gerne mit seiner Anwesenheit.
Mit Robin hatte ich und auch meine Eltern wirklich viel Spaß. Er war auch ein kleiner Gourmet und wir aßen immer gerne abends zusammen und schnackten ein bisschen. Die besten Dinge die wir bisher gegessen haben waren eine, von einem der Tauchgänge mitgebrachte, Languste mit Risotto und selbst gepflückte Muscheln in Weißweinsoße.
Von den Restaurants wurden wir bisher fast immer komplett enttäuscht. Die haben hier keine Esskultur und wir sind zugegeben dermaßen verwöhnt, dass Fish and Chips kaum genießbar sind.

Robin und ich beim Muscheln pflücken, bei einsetzender Flut und wunderschönem Sonnenuntergang.


Die Tauchgänge waren zwar auf Grund schlechter Sichverhältnisse nicht so der Hammer, aber für mich, der gerade erst anfing, doch schon sehr lehrreich. Außerdem war sowieso alles was nicht Sand hieß ein Highlight für mich, da ich es ja bisher noch nichts live gesehen hatte.
Ein wirklicher Bonus war für mich, dass es 1. günstiger ist als in Deutschland (umgerechnet 350€) und ich 2. der einzige Schüler war und sogar Robin, der Technischer Taucher ist, zusätzlich mitkam und ich sozusagen von zwei Profis geschult wurde. Die premium Ausbildung und ein, mir wahrscheinlich von Astrid mitgegebenes Talent, sorgten dafür, dass ich für meine wenige Taucherfahrung schon relativ souverän mit erfahreneren Tauchern mittauchen konnte.

Vor meinem 3ten Tauchgang beim Anlegen der Ausrüstung zusammen mit Serena, meinem Instructor.

Das Highlight meiner Tauchgänge hier, war der erste Tauchgang nachdem ich meinen Open Water Schein hatte. Wir drei fuhren mit Pahia Dive einen Tag lang raus aufs Meer und während Helmut an Bord des, mit einem 250PS starken Motor ausgestatteten, kleinen Bootes blieb, betauchten meine Mutter und ich gemeinsam das Wrack der Rainbow Warrior. Die Rainbow Warrior, ein Greenpeaceschiff, wurde damals von den Franzosen gesunken, da sie den Bereich eines französischen Atomwaffentests blockierte. Wirklich beeindruckend und mein erster Tauchgang der mit fast 26 Metern der mit Abstand tiefste Tauchgang bisher sein sollte. Immerhin hielt die Luft bei mir und einer Waliserin, also den beiden schwächsten in der 4-köpfigen Gruppe, für 32 Minuten, sodass wir doch einige Stellen des Schiffes sowohl von Innen als auch von Außen begutachten konnten.
Dazu kommt noch, dass ich mit diesem Tauchgang bereits einen kleinen Teil meines Adventure Divers abgeschlossen habe und somit, für den Fall dass ich diesen Schein erwerben will, weniger Zeit brauchen werde.

Helmut überredeten wir auch zu einem Schnupperkurs, da ich so verzückt meine ersten Tauchgänge schilderte. Leider bekommt er, sobald er mit dem Atemgerät abtaucht, Todesangst und muss wieder auftauchen. Seine Angst vor tiefem Gewässer und großen Fischen prädestiniert ihn eh nicht zum diver. Wie er einst sagte: "Ich bin kein diver, ich bin nen driver!" Und dabei haben wirs dann auch belassen. Also fährt er uns jetzt immer schön im Auto rum. :-D Auf dem Boot zur Rainbow Warrior hat er sich auch gelangweilt, da das Wasser zum schwimmen und schnorcheln für ihn zu tief war.. Zumindest machte es ihm, wie glaube ich allen, enorm Spaß mit dem schnellen Boot über die Wellen zu schießen und sich die Gischt ins Gesicht spritzen zu lassen.

Einen "kleinen" track unternahmen wir übrigens in Whatuwhiwhi auch noch, als uns wieder einmal langweilig war. Letzendlich waren wir aber nicht gewillt den one way track wieder zurückzulaufen und schlugen uns wie drei waschechte Abenteurer durch den "Dschungel".

Der Bereich der flat und im Hintergrund der lange Sandstrand, wo Robin und ich Muscheln pflückten.

Hier mal ein kurzer Überblick über die Gegend in Videoform.

Dichter tropischer Wald ließ uns zu Tarzan, Jane und Indiana Jones werden. Wir krochen und krachselten über/durch Baumstämme, Flüsse und Dickicht.

Nachdem wir den Dschungel hinter uns gelassen und alle tödlichen Bestien erschlagen hatten, mussten wir die letzten hundert Meter noch über angesammeltes Treibholz eines kleinen Flusses, der bei starken Regen wohl zu einem reißenden Strom mutiert, klettern und waren dann nach fast 3 Stunden Abenteuer wieder zurück in der flat.


Cape Reinga and the Te Paki Sand Dunes

Als das Wetter nach den ersten schlechteren Tagen wieder besser wurde, aber ich wegen des stark aufgewühlten Meeres nicht tauchen konnte, nahmen wir die Gelegenheit war und sprangen ins Auto um ENDLICH mal etwas vom Land zu sehen. Unser Ziel war Cape Reinga, der nördlichste Punkt von Neuseeland, und die Te Paki Sand Dunes, die uns von Robin empfohlen worden waren. Andre lieh uns noch 3 (Sand)boards mit denen wir dort dann die Dünen runterrutschen sollten.

Cape Reinga war nen schöner Ort, an dem die Tasmanische See und der Pazifik aufeinandertreffen. Im warsten Sinne des Wortes prallen die beiden Ozeane dort gegeneinander und erzeugen an raueren Tagen ein Spektakel aus Wellen und Gischt.

Leider waren wir an einem schönen Tag dort und bis auf ein paar weiße spots im Meer gab es wenig zu sehen.

Einige der Sanddünen und die schönen Wellen im Hintergrund waren da deutlich beeindruckender.

Wenn man gerade von beeindruckend spricht, dann sollte man unbedingt die Te Paki Sand Dunes erwähnen. Wieder einmal ein Beweis, dass Neuseeland ein sehr vielfältiges Land ist, wo hinter jeder Biegung eine neue Überraschung zu finden sein kann.


Teilweise sah es aus wie in der Sahara und man konnte kaum fassen, dass 200 Meter entfernt der neuseeländische Regenwald auf einen wartete.


Just vast!

Die Dünen rutschten wir, bzw. meistens ich, mit Freude runter (leider kein gutes Video vorhanden). Diese Freude wurde dann aber immer spätestens nach Beginn des Wiederaufstieges der Düne wieder zunichte gemacht, da man nach kurzem schon starkes Muskelbrennen verspürte.^^


Poor Knights Islands

Nach unserer Zeit in Whatuwhiwhi brachen wir nun zu unserem zweiten Teil des Aufenthaltes meiner Eltern auf. Dem interessanteren Teil, in dem ich ihnen das Land und auch etwas die Leute zeigen wollte.
Erstes Ziel waren, zu Helmuts Leitwesen, die Poor Knights Islands, in denen Astrid und ich unbedingt 4 Tauchgänge absolvieren mussten, da sie weltweit zu einem der zehn besten Tauchgebiete gehören sollen.
Dafür mussten wir 3 Übernachtungen in Tutukaka [nicht Takatuka ;-)], einem kleinen aber feinen Nest für Reiche mit ihren Yachten, buchen, da wir pro Tag nur 2 Tauchgänge machen konnten.
Unsere Bude war ganz nett und ich hatte sogar Internetempfang und konnte so einige der letzen Blogeinträge verfassen, den Kontakt zur Außenwelt aufrecht erhalten und sogar etwas arbeiten. ;-)

Der erste Tag war verhältnismäßig enttäuschend, da wir von der Farbenvielfalt her, die man sich bei einem Top10 Tauchgebiet vorstellt , echt wenig zu sehen bekamen. Dominant waren rot und brauntöne der Unterwasserplfanzen und das grau der Felswände. Da die Poor Knights jedoch ein riesiges marine reserve, also Unterwasser Reservat, sind trifft man auf unzählige Fischschwärme und vereinzelten Großfisch und andere Unterwasserlebewesen. Highlights waren zwei 4-5kg schwere Langusten die wirklich rieeeeeeeesig waren, ein 1,5-2m großer Kingfish, den ich als einziger beim Schnorchelne entdeckte und unzählige Skorpionsfische, die weniger giftige Verwandte der gefährlichen Steinfische sind. Da ein scorpionfish auf seine Tarnung vertraut, ermöglicht er einem sich bis auf ca. 30 cm zu nähern bevor er letztendlich doch einsieht, dass er entdeckt wurde. Teilweise kann man sich ihnen sogar vorsichtig nähern und sie unterm Kinn kraulen, was ihnen dann doch augenscheinlich gut gefällt. Daraus dürft ihr jetzt aber nicht schließen, dass es mir gelungen ist. Mein stonefish fing an sich aufzublähen und mir zu signalisieren, dass er mich nicht mochte. ;-) Das war für mich das Signal sich zurückzuziehen.^^
Leider hatte ich auch erhebliche Tarrierungsprobleme, da ich eine komplett neue Ausrüstung hatte und auch nurnoch 11kg Gewicht, anstelle von den vorherigen 12kg mit mir nahm. Ich schwamm also viel in der Senkrechten und hatte mächtig damit zu kämpfen nicht zuviel auf und ab zu treiben.
Ich war dementsprechend beschäftigt und konnte dann, als ich während des zweiten Tauchgangens plötzlich Kopfschmerzen und Probleme mit der Wasserdichte meiner Brille bekam, nicht mehr alles in vollen Zügen genießen.
Außerdem hatten wir nichts seltenes gesehen, weswegen auch Astrid mindestens genauso sehr hoffte, dass der zweite Tauchausflug besser werden würde.

Da wir beide Sonntagskinder sind wurde unser Wunsch erfüllt und der zweite Trip startete direkt mit einigen (10-15) Pilotwalen, die unser Schiff noch vor unserem ersten Tauchgang eine Zeit lang begleiteten. Just crazy! Wale sind wirklich schöne Tiere. :-)

Die beiden Tauchgänge waren für mich dann auch deutlich relaxter, da ich auf Anraten von Astrid während der Atemzüge zählte um so meine Atmung zu regulieren. Ich hielt mich meistens in der Waagerechten und man sah es mir angeblich an, dass ich das Tauchen deutlich mehr genoß.
Diesmal waren wir zwar nicht mit ganz so vielen Fischen gesegnet, aber hatten trotzdem tolle Unterwasserfelsbögen, unter denen wir hindurchtauchen und Fische beim Fressen an den mit Lebewesen bewachsenen Felswänden betrachten konnten.
Unzählige, teils sehr große, Moränen gab es auch zu sehen. Leider war ich am Ende des Tages quasi der einzige der keinen einzigen Rochen zu Gesicht bekommen hatte. Ganz glückliche Taucher auf unserem Boot hatten sogar bis zu 5 gesehen. :-( FML

Einer der vielen "Felsbögen". Hier konnten wir sogar mit dem Boot durchfahren.

Ebenso hier, obwohl man hier deutlich farbigere Felsenschichten zu bestaunen hatte.


Am Bug unseres kleinen Schiffes. Mike, der Typ mit der Kappe, war ein älterer Amerikaner aus Colorado, der seine Tochter Alex, die hier studiert, besuchte. Mit Alex hab ich mich wunderbar verstanden und mir wurde angeboten jederzeit in Chicago vorbeizuschauen. Sie hat einen Freund der ursprünglich aus Deutschland kommt und Chinesisch lernt. Da gab es direkt ein paar Parallelen, da ich ja auch mit einem meiner besten Freunde, DS aka Daniel-Simon, einen Chinesischkurs besucht hatte. Naja facebook Kontakt steht, jetzt muss ich nurnoch iwann nach Colorado. :-D Btw war sie mal wieder eine der Personen die mir sagten wir gut mein Englisch sei und das ich der beste Nicht-Muttersprachler war, mit dem sie bisher gesprochen hatten. Jaha ich bin schon nen Fuchs! 8-)

Zu Abend aßen wir btw immer im Schnappa Rock, dem ersten Restaurant, wo wir am ersten Abend zufrieden und am zweiten Abend sehr zufrieden mit unseren Gerichten waren. Preislich zwar etwas übertrieben, aber dafür boten sie uns wenigstens eine realtiv kreative Küche mit Potenzial (nach oben). Helmut hatte natürlich wieder das Bedürfnis in die Küche zu stürmen und den Köchen mit Rat zur Seite zu stehen. Wir konnten ihn dann aber doch mit Hilfe eines sehr fruchtig riechenden Weißweines, Jules Taylor aus dem Marlborough Sound (wo ich den Kayaktrip mit Marius hatte), an seinen Stuhl fesseln.^^ Der Wein hatte eine so schöne Nase, dass sogar Astrid, unsere kritische Weinkennerin, sehr positiv überrascht war.

Trotzdessen, dass die Poor Knights nicht das tropischte Tauchrevier sind, möchten meine Mutter und ich dieses gemeinsame Taucherlebnis nicht missen und sind glücklich, diese Erfahrung geteilt zu haben. Neuseeland hat einfach nen ganz eigenen Unterwassercharakter und besticht auch hier, wie Überwasser, durch eine Vielfalt und Intaktheit, die es leider auf Grund der Menschen nicht mehr allzu häufig zu genießen gibt. Außerdem hab ich als Anfänger jetzt schon 11 "exotische" Tauchgänge hinter mir und plane, in Australien nochmal 2-4 nachzulegen. Kann auch nicht jeder von sich behaupten, der so wenig Erfahrung hat wie ich. :-) Selbst Helmut freut sich nun, dass er sich trotz seiner anfänglichen Zweifel dazu entschieden hat mich hier zu besuchen und genießt die schöne abwechslungsreiche Landschaft und die freundliche offene Art der Kiwis.


To be continued...

Stay true and keep on truckin’! 8-)

Belushi

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